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Holz & Design: Eine Latte kreativer Zaunideen

Designwettbewerb HCS & CIS 2019
Ausstellungsfläche der Zäune vor dem alten Eingang des Joanneumsviertels
Forst
Gewerbe
Industrie
Branchenübergreifend

Als Spiel mit dem Zufall? Oder als Strich(-code) in der Landschaft? Drei aufregende Designs sind das Ergebnis eines Kreativprojekts, zu dem der steirische Zaunhersteller H+S Zauntechnik heimische Architekten und Designer in Kooperation mit dem Holzcluster Steiermark und der Creative Industries Styria lud.

 

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Ein Grenzgang mit hohem Marktpotenzial!

Immer noch ist er Stiefkind der Architekten und Designer. Der Zaun als notwendiges, aber nur selten leidenschaftlich betrachtetes Element der Gestaltung. Vielleicht liegt es daran, dass er markiert, was Kreative gerne überschreiten: Grenzen. Oder ist es ist das schnöde Kostenargument? Das Ersparte fließt in Haus und Garten – die Umzäunung des Grundstücks ist buchstäblich das Letzte. Der Zaun als Randerscheinung. Die Schutz- und Grundfunktion eines Zauns steht damit weit über gestalterischen – vor allem ästhetischen – Aspekten. Die Grenzen des Herkömmlichen zu verschieben und neue Zaunpfähle einzuschlagen, war schon im Vorjahr das Ziel einer ungewöhnlichen Kooperation eines steirischen Zaunherstellers mit Designern und Architekten.

Holzcluster, H+S Zauntechnik & Creative Industries - die Organisatoren des Wettbewerbs vor Prototyp Lino.z

In Partnerschaft mit der Creative Industries Styria und dem steirischen Holzcluster lud die Firma „H+S Zauntechnik“ aus Raaba-Grambach heimische Kreative ein, das Industrieprodukt Zaun neu zu denken und avantgardistische Entwürfe für die Einfriedung der Zukunft zu kreieren. „Das Ergebnis waren innovative Zugänge, die unsere Perspektive auf das Thema Zaunbau erweiterten und uns neue Gestaltungsmöglichkeiten aufzeigten. Zudem konnten wir mit dem Design-Schwerpunkt ein Ausrufezeichen innerhalb der Branche setzen und unseren Ruf als Trendsetter am Markt festigen“, erklären Martin Ritter und Günther Baumhackl, Geschäftsführer von H+S Zauntechnik.

„Holz liegt im Trend, hat optische Vorzüge und ist ein nachhaltiger Werkstoff. Daher planen wir unser Sortiment künftig in diesem Bereich zu erweitern“, so Martin Ritter. Drei Produktlinien, basierend auf den Entwürfen der Designer, könnte also bald ins H+S-Programm aufgenommen werden.

Die Grundkonstruktion der Zäune – wie die Säulen und der Torrahmen – bleiben dabei auch künftig aus Metall, „befüllt“ wird diese mit Holzlatten aus steirischer Lärche. Geht es nach dem Ideenreichtum der Design-Entwürfe, stehen die (Zaun-)Tore zu neuen Märkten weit offen. Alle drei Zugänge vereinen Innovation und markante Formensprache mit hoher Anwendungsfreundlichkeit. Präsentiert werden die Prototypen im Mai in einer Ausstellung im Rahmen des „Designmonat Graz“ auf der Wiese im ehemaligen Eingangsbereich des Universalmuseums Joanneum in der Grazer Neutorgasse.

Zaun braucht Freiraum

Gründe, die das Führungsduo auch in diesem Jahr dazu veranlassten, ein Designprojekt anzustoßen. Wie im Vorjahr wurden drei Kreativteams mit der Erarbeitung innovativer Zaunideen beauftragt. „Auch in diesem Jahr ließen wir den Kreativen große Freiräume. Besonderes Augenmerk galt diesmal aber der Entwicklung markttauglicher Zaunprodukte, die sich auch zu wirtschaftlichen Preisen realisieren lassen“, verrät Günther Baumhackl. Zweite zentrale Vorgabe: Holz als das Material der Wahl. Dazu wurde der steirische Holzcluster als Partner gewonnen, der drei holzverarbeitende Betriebe für die Umsetzung der Designkonzepte ins Projektboot holte. Auch für die Firma H+S – traditionell im Bereich Stahl und Aluminium beheimatet – ist der nachwachsende Rohstoff weitgehend Neuland.

„Holz liegt im Trend, hat optische Vorzüge und ist ein nachhaltiger Werkstoff. Daher planen wir unser Sortiment künftig in diesem Bereich zu erweitern“, so Martin Ritter. Drei Produktlinien, basierend auf den Entwürfen der Designer, könnte also bald ins H+S-Programm aufgenommen werden.

Die Grundkonstruktion der Zäune – wie die Säulen und der Torrahmen – bleiben dabei auch künftig aus Metall, „befüllt“ wird diese mit Holzlatten aus steirischer Lärche. Geht es nach dem Ideenreichtum der Design-Entwürfe, stehen die (Zaun-)Tore zu neuen Märkten weit offen. Alle drei Zugänge vereinen Innovation und markante Formensprache mit hoher Anwendungsfreundlichkeit. Präsentiert werden die Prototypen im Mai in einer Ausstellung im Rahmen des „Designmonat Graz“ auf der Wiese im ehemaligen Eingangsbereich des Universalmuseums Joanneum in der Grazer Neutorgasse.

Zaun als Strichcode

Skizze © Martin Mostböck

Einen buchstäblichen Grenzgang wagt der in Wien ansässige Architekt und Produktdesigner Martin Mostböck mit seinem Entwurf „WunderBAR“. Die spezielle Anordnung unterschiedlich breiter Holzlatten erzeugt eine Strichcode-Optik und bedient sich damit einer längst allgegenwärtigen Ästhetik unserer Alltagskultur. Ein Balanceakt aus bewusst zurückhaltender und dennoch markanter Formensprache.

„Ich habe versucht, das Design möglichst unauffällig erscheinen zu lassen. Mein Ziel war es, eine Form zu finden, die das Grundstück zwar deutlich umgrenzt,  ohne aber in seiner Wirkung mit der Architektur des Gebäudes dahinter in Konkurrenz zu treten. Darüber hinaus ist der Entwurf relativ einfach in der Herstellung, da für ein Zaunelement nur Latten in zwei unterschiedlichen Breiten, angeordnet in unterschiedlich großen Abständen, nötig sind.“

Grundsätzlich lasse sich mit dem Konzept jedes beliebige Handelsprodukt als Zaun-Strichcode abbilden. Auch der Prototyp des Entwurfs symbolisiert ein konkretes und naheliegendes Produkt: Es ist der Strichcode der Zaunsäule Oktavia der Firma H+S Zauntechnik.

WunderBAR Produzent Georg Salleger mit Clustergeschäftsführer Christian Tippelreither
Die perfekte Welle

Auf eine kreative Wellenlänge setzt der aus der Steiermark stammende und in Berlin tätige Designer Franz Polzhofer („SellaBerlin“). Die Anordnung der einzelnen Holzelemente im Entwurf „Lino.z“ lässt den fließenden Eindruck einer Wellenbewegung entstehen.

© SellaBerlin

Ein dynamischer Effekt, der sich einen raffinierten Kniff im Zuschnitt der Holzlatten verdankt. Diese werden jeweils der Länge nach geteilt – in unterschiedlichen Anschnittwinkeln – und kommen um 90 Grad verdreht zum Einsatz. Eine Methode, die einerseits Verschnitte verhindert und zum zweiten einen Fließeffekt erzeugt. Je nach Anordnung sind dabei unterschiedlichen Zaundichten – von massiver Wand bis transparente Abgrenzung – und unterschiedliche Wellenlängen – kleine Welle, große Welle, Zufallswelle – möglich.

Prototyp Lino.z

„Neben der Bewegung spielt auch die Räumlichkeit im Konzept eine große Rolle“, so Polzhofer.“ Der Zaun soll nicht nur statisch wirken, sondern je nach Situation auch eine Lebendigkeit vermitteln.“ Zudem erlaube das Konzept dem Zaun, sich ans Gelände anzupassen und sich gleichzeitig zurücknehmen, um die Architektur von Gebäude oder Garten wirken zu lassen. Weiterer Vorteil: Auch wenn es sich um einen Systemzaun in Modulbauweise handelt, werden die einzelnen Segmente nicht sichtbar – im Gegenteil: Der Zaun als Welle, die nicht bricht. Beständig fließend, rhythmisch und großzügig.

Projektteam Lino.z: Jürgen Kager, Franz Polzhofer, Markus Tragner
„Micado“ oder das Prinzip Zufall

Auf das Spiel mit dem Zufall, gleichzeitig ein Spiel mit der menschlichen Wahrnehmung, setzt das Konzept des Grazer Architekten Gernot Ritter mit dem programmatischen Titel „Micado“.

 

Der Entwurf nimmt Anleihen in der Natur und übersetzt die Zufälligkeit naturgegebener Muster wie den Blick durchs Unterholz oder wild gewachsenes Gras in die Formensprache eines Zauns. „Das Erscheinungsbild scheinbar willkürlich angeordneter Holzlatten erzeugt ein irritatives Spiel und entpuppt sich für den Betrachter erst auf den zweiten Blick als ausgeklügelte Zaunskulptur“, so der Architekt. Ein Zaun, der seinem logischen Daseinszweck, der funktionalen Trennung , gerecht wird, und dennoch beide Seiten des Geländes miteinander interagieren lässt.

Micado

„Zudem ermöglicht der Zaun, wenn man sich daran entlang bewegt, verschiedenste Durchblicke und unterschiedliche Tiefen“, betont Ritter, dem noch zwei weitere Aspekte beim Entwurf wichtig waren: Den Zaun entgegen seinem Nimbus als „bloßen Strich im Einreichplan von Architekten“ als selbstbewusste Geste zu setzen. Und das Trägersystem von H+S hinter den Zaunelementen unsichtbar werden zu lassen. „Die Anmutung tanzender Holzlatten sollte ganz im Vordergrund stehen.“

Projektteam Micado: Karl Schmitt & Gernot Ritter
Design als Innovationstreiber

„Design wirkt für die gesamte Holzwertschöpfungskette als Motor für zukunftsträchtige Innovationen“, beschreibt Cluster-Geschäftsführer Christian Tippelreither die Motivation des steirischen Holzclusters, das Designprojekt zu unterstützen.

Holz-Clustergeschäftsführer Christian Tippelreither © Miriam Raneburger

„Als Holzcluster versuchen wir daher, Unternehmen aus der Kreativbranche mit Betrieben aus der Holzwirtschaft zu vernetzen, um gemeinsam neue Produkte und wertvolle Kooperationen auf den Weg zu bringen.“ Über die Jahre wurde gemeinsam mit der Creative Industries Styria eine fruchtbare und tragfähige Zusammenarbeit aufgebaut. „Der nunmehr bereits dritte Designwettbewerb ist für unsere Partnerunternehmen besonders spannend, weil mit H+S Zauntechnik ein Unternehmen beteiligt ist, das wertvolles Knowhow einbringt und unseren hölzernen Prototypen zur Serienproduktion verhelfen möchte. Eine Win-Win-Situation für alle beteiligten Partner!“

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