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Erdbebensicheres Bauen mit Holz in Kroatien

Der Wiederaufbau in Kroatien wird durch österreichische Holzbau-Expertise unterstützt

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Heruntergefallene Ziegel, eingebrochenen Dachstühle und unbewohnbare Häuser. Die Bilder der Verwüstung nach den Erdbeben in den kroatischen Städten waren für uns der Anlass, Initiative zu ergreifen und den Wiederaufbau zu unterstützen! Wir bringen die österreichische Holzbau-Expertise dorthin, wo sie am dringendsten gebraucht wird.

Kroatien wurde im letzten Jahr mehrfach von Erdbeben getroffen, die in manchen Regionen zu erheblichen Schäden geführt haben. Rund 6.000 Gebäude, sowohl private als auch öffentliche, sind nach Angaben der Zagreber Stadtverwaltungen als schwer beschädigt eingestuft bzw. ca. 1.200 als nicht mehr benutzbar. In dem Gebieten südlich von Zagreb in den Städten Sisak, Glina und Petrinja ist die Situation leider nicht besser – es sind etwa 5.000 Häuser zerstört und die Hälfte davon als nicht mehr benutzbar eingestuft.

Dieser Befund über den Zustand der Häuser vor Ort, hat uns dazu bewegt gemeinsam mit dem Büro des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus in der österreichischen Botschaft in Zagreb eine Initiative ins Leben zu rufen. Diese hat das Ziel für die betroffenen Regionen in Kroatien einen wertvollen Beitrag zu leisten, indem die umfangreichen Erfahrungen österreichischer Holzbau-Experten zur Verfügung gestellt werden.

Die Experten in Kroatien schätzen Österreichs weltweit führende Expertise im Holzbau. Dementsprechend wird diese Initiative seitens dortigen Fachexperten und Entscheidungsträger sehr begrüßt und als positiv empfunden! Die ersten gemeinsamen Aktivitäten im Bereich des Wissenstransfers mit kroatischen Fakultäten für Architektur und Bauwesen sind bereits in der Umsetzungsphase.

Für 4. März 2021 organisieren wir gemeinsam mit der Fakultät für Bauwesen in Zagreb beispielsweise ein Online-Seminar zum Thema „Holzbau – eine ausgezeichnete Antwort auf aktuelle Herausforderungen“. Neben der Fakultät für Bauwesen, findet das Online-Seminar in Kooperation mit dem kroatischen Bauministerium, dem Büro des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus an der Österreichischen Botschaft Zagreb und unserer Expertengruppe statt.

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Beteiligten noch einmal bedanken und die Gelegenheit nutzen auch alle, die sich an dieser Initiative anschließen möchten sich bei uns zu melden.

Warum Holzbau im Erdbebengebiet?

Vor allem bei großen Naturkatastrophen, wie Erdbeben, tritt das Thema „Erdbebensicheres Bauen“ in den Vordergrund, da oft große Verluste von Menschenleben und erhebliche finanzielle Schäden verzeichnet werden.Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Bewusstsein zu schaffen, dass auch Holz eine entscheidende Rolle dabei spielen kann, immerhin belegen zahlreiche Gebäude in seismologisch aktiven Regionen: z. B. Jahrhunderte alte Holzhäuser in Istanbul, Holzbauobjekte in Japan und auch traditionelle Holzhäuser in Kroatien die Erdbebensicherheit von Holzkonstruktionen.

Gegenüber vielen anderen Baustoffen weist das Holz bei niedrigem Eigengewicht eine hohe Zug- und Druckfestigkeit auf. Somit kann ein Holzbau die Kräfte und Schwingungen, die bei einem Erdbeben auf das Gebäude einwirken, viel besser aufnehmen und durch die Dehnbarkeit und Flexibilität des Holzes auch viel besser ausgleichen.

Eine weitere günstige Eigenschaft der Holzbauweise ist der hohe Vorfertigungsgrad, was wiederum eine schnelle und äußerst effiziente Bauweise ermöglicht. Im Allgemeinen ist Holz aufgrund bautechnischer und ökonomischer Vorteile ein hervorragendes Material für den Wiederaufbau in Krisenregionen, egal ob es um die Errichtung von temporärer oder dauerhafter Gebäude-Arten geht.

Wahrnehmbare Erdbeben nehmen zu

Zwar gab es in Österreich in den vergangenen Jahren so gut wie keine Erdbebenschäden und doch werden laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) mehrere hundert Erdbeben pro Jahr registriert. Doch allein im Jänner 2021 waren in Österreich 13 Erdbeben für die Bevölkerung deutlich spürbar, darunter auch zwei kräftige Ereignisse in der Steiermark.

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Mag. Visnja Košćak
Internationalisierung & Kooperationen

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E: koscak@holzcluster-steiermark.at