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Holz Haus Tage begeistern internationales Publikum

An den beiden Seminartagen erfuhren die Besucher:innen mehr über die aktuellen Entwicklungen im Holzbau und die Weiterentwicklung der Planungsprozesse.
Forst
Gewerbe
Industrie
Branchenübergreifend
„Der Branchentreff zum Holzbau der Holzforschung Austria (HFA) hat heuer die hohen Erwartungen voll erfüllt.“ berichtet Thomas Puster, Spartenleiter Holzbau des steirischen Holzclusters. Interessante Vorträge, Neuigkeiten aus der Branche und ein intensiver Austausch standen im Mittelpunkt.

Angefangen von den aktuellen Änderungen der holzbaurelevanten Normen mit den neuen Schneelasten für Österreich, über die neue Qualitätsdefinitionen von Holzterrassen, bis hin zu den Best-Practice Beispielen unseres Clusterpartners Weissenseer Holz-System-Bau GmbH, gaben praxisrelevante Informationen bestens an das aufmerksame Auditorium weiter. Trotz der unsicheren Zeiten ist die Stimmung der Holzbranche zuversichtlich. Die Zukunft wird in Holz gebaut – da sind sich alle Teilnehmer einig.

Planung

HBM Ing. Christof Weissenseer (GF Weissenseer Holz-System-Bau GmbH) eröffnete den Fachvortragsreigen mit einem beeindruckenden Einblick in den Werkbericht seiner mehrgeschoßigen Hybrid-Holzbauten. Er zeigte, dass es für Wohn- und Arbeitsräume in höchster architektonischer und technischer Qualität intelligente Planung braucht. Im nächsten Vortrag plädierte Ing. Bernd Höfferl, MSc (proHolz Austria) dafür, die Interessent:innen und Anbieter:innen mittels digitaler Plattformen stärker zu verzahnen, da das Volumen des Holzbaues in Zukunft deutlich steigen wird. Dadurch wird eine kontinuierliche Entwicklung der Komponenten des mehrgeschossigen Holzbaues sowie deren Schnittstellen, weg von den Individualprojekten, ermöglicht. Über holzbaugerechte Planungsprozesse sprach danach FH-Prof. Dipl.-Ing. (FH) Manfred Stieglmeier, M.Eng. (FH Salzburg). Gerade die Vorfertigung erfordert Entscheidungen und eine Auseinandersetzung mit dem Bauprozess, da das schrittweise, baubegleitende Planen von Rohbau, Fassade und Ausbau im Holzbau nicht funktioniert. Stieglmeier zeigte Strategien auf, um Holzbaukompetenz in die Planung und Ausführung zu integrieren.

Schall & TGA

Den nächsten Block bestritten zwei Experten der Holzforschung Austria. Dr. Bernd Nusser brachte bei seinem Vortrag „So wird‘s leise“ ausgewählte Ergebnisse zu Holzbalkendecken und Decken in Massivbauweise aus dem Forschungsprojekt „Sound.Wood.Austria – Steigerung der Planungssicherheit bei Schallschutzkonzeptionierung von Gebäuden in österreichischer Holzbauweise“. Er veranschaulichte das Thema Schallschutz mit einem Hammerwerk und einer „schweren/weichen Trittschallquelle“. Ing. Rupert Wolffhardt stellte dem Publikum die Funktionsweise der neuen „Planungshilfe TGA“ vor, die seit Sommer auf www.dataholz.eu zur kostenlosen Nutzung bereitsteht. Damit können Anwender:innen und Planer:innen den Einfluss unterschiedlicher TGA-Systeme auf alle Kosten und Energieanteile eines Gebäudes erhalten.

Sicherheit

DI Sylvia Polleres (Holzforschung Austria) griff zum Auftakt des dritten Blocks selbst zum Mikrofon und gab ein Holzbau-Update über die neuesten Entwicklungen in der Normung und der Baustoffliste ÖA. Danach erläuterte DI Reinhold Steinmaurer (Holzbau Austria) in seinem Vortrag „Sicherheitsdokumente im Einfamilienhausbau“ die wesentlichen Arbeitnehmerschutzvorschriften für sichere Baustellen, wie den Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan, Evaluierung und Montageanweisung. Den Abschluss des ersten Tages bestritt Univ.-Doz. MMag. Dr. Rainer Holzinger (Institut für Höchstleistungen). Er zeigte dem Publikum Strategien, wie man Höchstleistungen zum Zeitpunkt X erbringt.

Entwicklungen

Den zweiten Tag eröffnete Dr. Kerrin Lessel (Dr. Lessel Baustoffanalytik SV-Büro). Sie stellte anhand aussagekräftiger Beispiele die Frage, ob technische Merkblätter mehr als „Marketing ohne Gewähr“ sind und mit welcher Sicherheit diese heute noch verwendet werden können. Damit will sie darauf aufmerksam machen, die Inhalte aufmerksam zu lesen bzw. auch zu hinterfragen, da diese besonders für Schadensfälle interessant sind. Über bedarfsgerecht geplante Holzbeläge sprach im Anschluss Dipl.-HTL-Ing. Peter Schober (Holzforschung Austria). Er stellte den gemeinsam von Holzforschung Austria und IHD konzipierten „Anwenderleitfaden für Holzbeläge im Außenbereich“ vor und erläuterte seine Funktionsweise. Damit haben Planer:innen, Bauherr:innen und Ausführende ein ultimatives Werkzeug zur Planung ihrer Projekte, egal ob Kindergarten, Restaurantterrasse oder privater Balkon. Der Anwenderleitfaden kann unter www.holzforschung.at oder via Website des IHD bezogen werden. DI Eduard Artner (3D Beton Druck Baumit GmbH) bot einen tiefen und interessanten Einblick in das Metier des 3D-Betondrucks und die Möglichkeiten der Produktionsweise. Den Abschluss des letzten Blocks bestritt HBM Engelbert Schrempf M.Sc. (Holzbau Austria) mit einer Vorstellung der neuen Schneelastnorm für Österreich, die besonders für mit PV-Anlagen nachgerüstete Gebäude interessant ist.

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