ÖGH-Präsident Mag. Reinhard V. Mosser (Mosser Leimholz Ges.m.b.H.) eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Gäste. Er strich die Bedeutung des Vereins hervor, der sich seit seiner Gründung 1948 für die Erforschung des Roh- und Werkstoffes Holz einsetzt, und lobte das umfassende Branchennetzwerk der ÖGH, in dem sich Vertreter der Unternehmen und Interessensverbände stark engagieren. Dadurch kann die HFA ihre Dienstleistungen, sowohl bei Forschung als auch bei Prüfung und Zertifizierung, immer an den Bedürfnissen der Unternehmen ausrichten. Das macht das Institut zu einem anerkannten und unverzichtbaren Partner der österreichischen Holzwirtschaft.
Im Anschluss überbrachte Sektionschef Mag. Florian Frauscher, in Vertretung von Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft Dr. Martin Kocher, Dankesworte und strich die Bedeutung des heimischen Forst- und Holzsektors für die österreichische Volkswirtschaft heraus. Als besonders wichtig erachtet er die Unterstützung der KMUs mit Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, die die HFA seit mehr als 7 Jahrzehnten leistet, nicht zuletzt als Gründungsmitglied der ACR – Austrian Cooperative Research im Jahr 1954.
Moderatorin Dr. Christa Kummer führte durch die Festveranstaltung und bat im Anschluss Dr. Erich Wiesner (Vorsitzender der Kooperationsplattform Forst Holz Papier FHP) auf die Bühne. Er erläuterte die Wichtigkeit der Holzforschung Austria für die Wirtschaft und gab zahlreiche Beispiele für die seit den 1990er Jahren sehr enge und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Fachverband der Holzindustrie Österreichs. So wurde der Aufbau vieler Aktivitäten des Institutes unterstützt, wie etwa die Akkreditierung, Normung, Forschungsprojekte, das Schalllabor Akustik Center Austria und die Online-Plattform dataholz.eu. Für ihn ist das 75jährige Bestehen der HFA nicht allein eine nationale Erfolgsgeschichte, sondern hat eine europäische Dimension.
Danach beleuchteten Institutsleiter und Geschäftsführer Dr. Manfred Brandstätter und der vor kurzem in den Ruhestand getretene Abteilungsleiter Bautechnik Dipl.-HTL-Ing. Peter Schober die Geschichte der vergangenen 75 Jahre. Sie zeigten nicht nur die Höhepunkte des Institutes, sondern hoben auch Highlights der technischen Entwicklungen sowie prägende Ereignisse und Begebenheiten der Branche in dieser langen Zeitspanne hervor. Gemeinsames Fazit war, dass sich das Institut und die Branche durch eine jahrzehntelange Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung gemeinsam entwickeln konnten. Der erfolgreiche Weg des Institutes hängt somit eng mit der Anerkennung durch die Institutionen und Firmen des Forst- und Holzsektors zusammen.
Im mitreißenden Festvortrag verdeutlichte Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger (Vorstand des Institutes für Medizinische Genetik an der Medizinischen Universität Wien), dass die Erarbeitung von Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit nur durch Forschung möglich ist. Der Mensch hat durch sein genetisches Potential dabei sehr viel selbst in der Hand hat. Diese Forschung braucht auch die entsprechende Dotierung und Unterstützung. Für ihn stehen die Forschungsleistungen des Institutes beim Jubiläum klar im Vordergrund und er wünscht den Mitarbeiter:innen der HFA die besten Rahmenbedingungen für ihre weitere Tätigkeit.
Im Anschluss konnten die Festgäste die beiden neuen Repräsentanten des Vereins und des Instituts in einer von Dr. Christa Kummer moderierten Interviewrunde näher kennenlernen. Mit Mag. Georg C. Niedersüß (Geschäftsführer Griffnerhaus GmbH) steht ein neuer Präsident an der Spitze der „Holzforschung Austria – Österreichische Gesellschaft für Holzforschung. Er löst Mag. Reinhard V. Mosser ab, der dem Verein 9 Jahre lang als Präsident vorstand. PD Dr. Gerhard Grüll übernimmt mit Beginn 2024 als neuer Institutsleiter und Geschäftsführer die Holzforschung Austria von Dr. Manfred Brandstätter, der das Institut mehr als 22 Jahre lang erfolgreich geführt hat.
Präsident Mag. Georg C. Niedersüß hob die Wichtigkeit der Holzforschung Austria beim großen Zukunftsthema Wissensvermittlung sowie in der Zertifizierung hervor, bei denen das Institut bereits qualitativ hochwertige Leistungen anbietet. Die Klimadebatte sieht er als Chance, den Holzbau zum Nutzen der Gesellschaft zu forcieren. Der HFA wünscht er, dass sie mit ihren engagierten Mitarbeiter:innen die erste Adresse für die holzverarbeitenden und -produzierenden Betriebe bleibt.
PD Dr. Gerhard Grüll wies auf seine jahrelange Verbundenheit mit der HFA hin, an der er seit 1992 beschäftigt ist, zuletzt in der Position des Abteilungsleiters „Holzschutz und Bioenergie“. Gerade in der Forschung und Entwicklung steht die Branche, seiner Meinung nach, vor spannenden Herausforderungen. Großes Potential sieht er in der Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und Digitalisierung, wo er das Institut stärker positionieren will. Für die Zukunft setzt er auf die Unterstützung der Verbände und Unternehmen sowie auf gute Rahmenbedingungen in der Forschungsförderung, um mit einem eingespielten HFA-Team Lösungen für die drängenden Forschungsfragen erarbeiten zu können.
Zum Abschied wurde Institutsleiter Dr. Brandstätter von Begleiter:innen und Weggefährt:innen aus der Branche für seine unermüdliche Arbeit gewürdigt und dafür vom Publikum mit Standing Ovations bedacht.