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Nachbericht zur internationalen Fachexkursion – Einblicke in Holzbau und nachhaltige Forstwirtschaft in der Steiermark

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Gäste aus zwölf europäischen Regionen erhielten bei einer internationalen Fachexkursion der Bioregions Initiative einen umfassenden Einblick in die nachhaltige Forstwirtschaft und moderne Holzbauweisen in der Steiermark.
BioRegions Study Tour Styria 2025

Internationale Delegation erlebt steirische Spitzenleistungen in Holzbau und nachhaltiger Forstwirtschaft

Im Rahmen der internationalen BioRegions Study Tour besuchten Vertreter:innen aus zwölf europäischen Regionen zentrale Stationen der steirischen Wertschöpfungskette Holz. Den Auftakt bildete ein Besuch bei Kaufmann Bausysteme in Kalwang. Dort gab Werkleiter Christian Feiner spannende Einblicke in die modulare Holzbauweise – ein zukunftsweisendes Produktionssystem mit internationaler Vorbildwirkung.

Weiter ging es zum Brettsperrholzwerk von Mayr-Melnhof Holz in Leoben, wo Stefan Wolfger und David Haid die Delegation durch eine hochautomatisierte Fertigung führten. Die Kombination aus technischer Präzision, Skalierbarkeit und ökologischer Effizienz beeindruckte die Gäste nachhaltig.

Den Abschluss des ersten Tages bildete eine praxisnahe Waldbesichtigung mit Mayr-Melnhof Forst und Forsttechnik. Johannes Loschek erläuterte die naturnahe Forstwirtschaft im größten privaten Waldbesitz Österreichs. Im Fokus standen moderne Forsttechnik und ressourcenschonende Ernteverfahren in herausforderndem Gelände.

Am Folgetag stand ein Leuchtturmprojekt des modernen Holzbaus im Mittelpunkt: das neu errichtete Elisabethinen-Krankenhaus. Direktor Schroffenegger stellte das Gebäude als Beispiel für gesundheitsförderndes Bauen mit natürlichen Materialien vor und betonte den positiven Einfluss von Holz auf das Wohlbefinden der Patient:innen.

Impulse entlang der Wertschöpfungskette

Innovation, Bildung und Vernetzung

Neben den Betriebsbesichtigungen gewährten Vertreter:innen führender Institutionen und Unternehmen der steirischen Holzbranche wertvolle Einblicke in Innovationen und aktuelle Entwicklungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Alex Pinter, Geschäftsführer des Holzcluster Steiermark, stellte das Cluster-Netzwerk als Innovationsmotor vor. Mit Projekten wie ForForestInnovation wird die Brücke zwischen Forstwirtschaft, Forschung und Industrie geschlagen. Christian Hammer, Geschäftsführer von proHolz Steiermark, erläuterte die Wirksamkeit des dreisäuligen Modells aus Bildung, Aufklärung und Marketing – mit besonderem Fokus auf die Nachwuchsarbeit in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule.

Innovationsmanager Roland Oberwimmer von LIECO präsentierte einen Meilenstein der Forstpflanzenproduktion: die erfolgreiche Einführung der skandinavischen Containerized Seedlings-Technologie, ermöglicht durch langfristige Unterstützung der Fürstlich Liechtensteinischen Stiftung.

Architekt Karlheinz Boiger, Partner bei Hohensinn Architektur, zeigte abschließend, wie integrale Planung im Holzbau neue Standards setzt – sowohl im Hinblick auf ökologische Aspekte als auch auf Effizienz in Planung und Umsetzung.

Netzwerkabend als europäische Bühne für Bioökonomie und Holzinnovation

Der Höhepunkt der dreitägigen Study Tour war der Netzwerkabend am 2. Juli in Graz, organisiert von Bioeconomy Austria, dem Holzcluster Steiermark und der Bioregions Facility des European Forest Institute. Unter der Moderation von Višnja Košćak diskutierten hochrangige Gäste aus Politik, Forschung, Wirtschaft und Clusterorganisationen über europäische Chancen und Synergien für eine nachhaltige Transformation der Holzwirtschaft.

Alex Pinter hob in seiner Begrüßung die internationale Strahlkraft der steirischen Holzbranche hervor und betonte die Bedeutung europäischer Vernetzung. Inazio Martinez de Arano vom European Forest Institute stellte die strategische Ausrichtung der Bioregions Facility vor: regionale Innovationsökosysteme stärken, Wissenstransfer fördern, Bioökonomie europaweit etablieren.

Josef Stoppacher von der Wirtschaftskammer Steiermark unterstrich die wirtschaftliche Resilienz innovativer Regionen wie der Steiermark. Florian Kamleitner und Kilian Silberschneider erläuterten die Entwicklung von Bioeconomy Austria und präsentierten konkrete Projekte entlang der Wertschöpfungskette, darunter SerenoWood, BIOCHARm und das Wood Vision Lab.

Landesrat Willibald Ehrenhöfer betonte abschließend die Chance, durch europäische Kooperationen das steirische Know-how international zu positionieren – insbesondere im Bereich des nachhaltigen Bauens und der intelligenten Nutzung des Rohstoffs Holz.

Intensive Tour als Spiegel steirischer Innovationskraft

Der Netzwerkabend bildete den krönenden Abschluss einer intensiven Tour, die mit Besuchen bei führenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen – von MM Holz (Fokus auf Brettsperrholz), MM Forst (modernste Forsttechnik) über die TU Graz (Holzforschung & Holzbau) bis hin zu Weitzer Woodsolutions – eindrucksvoll die Innovationskraft der Steiermark sichtbar machte. Ergänzt wurde das Programm durch Besichtigungen zukunftsweisender Holzbauten wie Reininghaus Q7, der Hummelkaserne, dem Peter-Rosegger-Pflegeheim sowie dem Elisabethinen Spital.

Fazit

Der Abend war ein starkes Zeichen für den europäischen Schulterschluss in der Bioökonomie und den gemeinsamen Willen, Holz als nachhaltigen Werkstoff der Zukunft grenzüberschreitend weiterzuentwickeln.

Die BioRegions Study Tour Styria 2025 verdeutlichte eindrucksvoll, dass die Steiermark mit einem starken Netzwerk, innovativen Unternehmen und einem klaren strategischen Fokus eine zentrale Rolle bei der Transformation der europäischen Holzwirtschaft einnimmt.

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Mag. Visnja Košćak
Internationalisierung & Kooperationen


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