rothoschool: Europas Holzbauexperten diskutierten Zukunftschancen und Trends

Bei einem zweitägigen Seminar treffen sich alljährlich Architekten, Planer, Holzbauer, Forscher und Wissenschaftler, um über die Zukunft des Holzbaus in Europa zu diskutieren. In verschiedenen Vorträgen werden neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, aber auch internationale Marktchancen analysiert und zukunftsweisende Holzbau-Projekte vorgestellt.

Brettsperrholz auf dem Vormarsch
Neue Technologien bei der Herstellung fertiger Bauteile aus dem nachwachsenden Baustoff Holz ermöglichen mittlerweile den Bau von Fußballstadien in Holzbauweise. „Da tut sich im Moment so viel, dass es von äußerster Wichtigkeit ist den Planern und Architekten diese neuen Möglichkeiten vorzustellen, sie auf den Prüfstand zu stellen und anhand von bereits realisierten Projekten Erfahrungen auszutauschen“, resümiert Dipl. Ing. Henning Klattenhof aus Hamburg.

„Es geht um Know-how Transfer auf internationaler Ebene“, ergänzt der Emeritus Professor Kairi Matti aus Finnland, einer der führenden Holzbauexperten Europas. Der Architekt und Univ. Professor Tom Kaden aus Sachsen ist überzeugt, dass der Holzbau vor allem im urbanen Kontext eine Vielzahl neuer Möglichkeiten bietet. „Mit Holz können wir kostengünstiger, platzsparender und vor allem schneller bauen. Außerdem ist Holz ein natürliches Dämmmaterial, das eine angenehmere Wohnatmosphäre schaffen kann, als ein reiner Betonbau“, so Kaden. Die Zukunft liege in der Kombination aus diversen Materialien, bei der das Holz die tragende Rolle übernehmen kann, ist sich der Schweizer Holzbauexperte Philipp Zumbrunnen sicher. Er baut in London ein mehrgeschossiges Haus für rund 50 Familien und ist zudem mit der Planung eines großen Schulgebäudes für rund 2.000 Schüler in der Nähe der englischen Hauptstadt beschäftigt.

Brandverhalten auf dem Prüfstand
Michael Klippel von der ETH Zürich präsentierte die neusten Forschungsergebnisse zum Thema Bemessung von Brettsperrholz im Brandfall. „Da sind wir mit den heutigen Materialien und Möglichkeiten in einem Bereich der als absolut sicher bezeichnet werden kann“, erklärt Klippel. Die Handhabung der zur Verfügung stehenden Materialien und die korrekte Bauweise seinen das oberste Gebot wenn es um das Brandverhalten im modernen Holzbau gehe, erklärt der Forscher und Ingenieur.

Auch schalltechnische Neuheiten werden auf dem BSP Seminar von Rothoblaas präsentiert. Professor Andreas Rabold zeigt auf, wie mit den neuen Materialien umzugehen ist um die optimale Schalldämmung im Außen- und Innenbereich zu erreichen.

Für den Ingenieur an der Universität Innsbruck Roland Maderebner geht ist in Zukunft vor allem darum Forschungseinrichtungen, Holzbauer, Ingenieure und Planer noch näher zusammenzubringen. „Nur wenn wir gemeinsam den Weg der Innovation im Holzbau gehen, können wir am Ende erfolgreich sein und neue Märkte wie jenen in Nordamerika mit unseren Produkten und Lösungen bedienen.“ Für Maderebner steht fest: „wenn die Holzbau-Industrie und die Zimmerer direkt mit uns Forschern zusammenarbeiten, dann können wir die Vorteile des Holzbaus viel schneller an Bauherren oder Städteplaner weitergeben“.

Ehrengast des Seminares ist kein geringerer als Freiwild-Sänger Philipp Burger, gelernter Zimmerer und ehemaliger Inhaber eines 16 Mann-Betriebes, den er vor einigen Jahren zugunsten der Musikkariere aufgegeben hat. „Holz ist der schönste Werkstoff den man sich vorstellen kann. Es riecht gut, es hält warm und wenn du etwas aus Holz gemacht hast und es dann angreifen kannst, ist das schon ein ganz besonderes Gefühl.“

Im nächsten Jahr soll das Thema Massivholzbau im Mittelpunkt des Seminars 2020 stehen. „Die Innovation im Holzbau ist nicht aufzuhalten und wir von Rothoblaas haben uns zum Ziel gesetzt, diese maßgeblich mitzugestalten. Gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern“, erklärt Peter Lang zum Abschluss des BSP Seminars.