Das BIG Bio Trendradar zeigt den zeitlichen Eintritt und den jeweiligen Einfluss auf wirtschaftliche Bereiche. Es lässt sich in Folge daraus ableiten, worauf Unternehmen zukünftig achten sollten!
5 Trends mit hohem Impact
- Nachhaltigkeit, Klimaneutralität & Biodiversität
Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Biodiversität sind insofern miteinander verbunden, dass sie einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen voraussetzen. Nachhaltig ist, nur das zu verbrauchen, was sich künftig regenerieren kann. Klimaneutral zu handeln und nicht mehr Kohlenstoff zu emittieren, als in Kohlenstoffsenken aufgenommen werden kann stellt eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts da. Biodiversität wird unmittelbar von Prozessen menschlichen Wirtschaftens beeinflusst und impliziert die gezielte Rücksichtnahme und Erhaltung der biologischen Vielfalt.
- Sozialer Wandel
Sozialer Wandel im wirtschaftlichen Kontext: Dieser Trend reflektiert signifikante Verschiebungen in den sozialen Strukturen und kulturellen Dynamiken, die direkte Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Er beinhaltet Änderungen in Arbeitsweisen, Verbraucherverhalten und Unternehmenskultur. Zu den bemerkenswerten Aspekten gehören die steigende Nachfrage nach nachhaltigen und ethisch hergestellten Produkten, die Verschiebung hin zu flexibleren Arbeitsmodellen und die zunehmende Bedeutung von sozialer Verantwortung in der Geschäftswelt. Der soziale Wandel beeinflusst somit die Art und Weise, wie Unternehmen agieren, sich positionieren und mit ihren Stakeholdern interagieren.
- Demografischer Wandel & Wohnbedürfnisse
Der demografische Wandel beeinflusst die Arbeitskraftstruktur, wobei eine älter werdende Belegschaft und ein möglicher Mangel an jungen Arbeitskräften Unternehmen zu neuen Ansätzen in der Mitarbeitergewinnung, -bindung und Weiterbildung zwingen. Gleichzeitig verändern sich durch diesen Wandel die Verbrauchertrends, insbesondere in jüngeren Generationen mit anderen Präferenzen für Wohnraum und Einrichtung. Damit einher gehen etwa eine Veränderung von Nutzungszeiten von Gebäuden und eine generelle Verknappung des Wohnraumes. Leistbares Wohnen steht dabei im Vordergrund.
- Erwartete Rohstoffknappheit
Die Nachfrage nach Holz ist über verschiedene Verwendungszwecke wie etwa als Baumaterial, für die Papierproduktion, die Möbelherstellung und die Energiewirtschaft in den letzten Jahren gestiegen. Eine Zunahme an Kalamitäten Holz, verursacht durch den Borkenkäfer, mildere Winter und trockenere Sommer, schafft durch regional verstärkte Extremwetterereignisse Spannungen am Markt. Neben der Nachfrage haben natürlich auch diese Entwicklungen Auswirkungen auf die künftigen Marktpreise von Holz. Um der Rohstoffknappheit entgegenzuwirken, könnte zum Beispiel eine verstärkte und dem Klimawandel angepasste Aufforstung sinnvoll sein, um den Holzbestand langfristige Stabilität zu verleihen. Auch eine verbesserte Bekämpfung von Schädlingen unter Einsatz von neuen, etwa drohnengestützten Methoden, ist von großer Bedeutung.
- Mobilität
Mobilität beinhaltet eine strategische Neuausrichtung der Wirtschaft hin zu effizienteren und umweltfreundlicheren Transportlösungen. Dieser Wandel wird getrieben durch das wachsende Bedürfnis nach Klimaneutralität und Ressourcenschonung, was zu Investitionen in innovative Verkehrstechnologien und Infrastrukturen führt.
5 Technologien mit hohem Impact
- Vermietungs- & Reuse-Konzepte
Rücknahme und Verwertung von Holzprodukten am Ende ihres Lebenszyklus stellt neue Vermietungskonzepte dar, welche innovative Ansätze wie Design for Sustainability, Reuse, Repair und vor allem das Verbraucherverhalten in den Vordergrund stelle, um den ökologischen Fußabruck zu minimieren. Einbezogen werden sollten auch zirkuläre Lieferketten, die eine effiziente Nutzung und Rückführung der Ressourcen ermöglichen, sowie Lebenszyklusanalysen, um die Umweltauswirkungen über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg zu bewerten.
- Holzrecycling-Technologien
Um nachhaltig zu wirtschaften und Ressourcen im Kreis führen zu können, wird eine Demontierbarkeit von Produkten immer bedeutsamer um die Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit von Materialien zu gewährleisten. Die Herausforderungen liegen dabei in Technologien, die wiederlösbare Verbindungen sowie ein schadstofffreies Recycling ermöglichen. Darüber hinaus gilt es Recyclingverfahren für Holz zu entwickeln, um eine stoffliche Nutzung von Holabfällen weiter auszubauen.
- Gesamtfokus auf Einsatzstoffe
Die Entwicklung von verbesserten Einsatzstoffen wie Beschichtungsmöglichkeiten von Holzbauteilen, die eine problemlose Trennung und Wiederverwertung von Bauelementen erlauben, sowie biobasierte Klebstoffe zur umweltschonenden Verbindung von Holz wird zukünftig als absolut notwendig angesehen.
- Energieeffiziente, umweltfreundliche Bauweisen
Die Einführung eines digitalen Produkt- bzw. Materialpasses ermöglicht eine Verlängerung der Nutzung von Ressourcen, indem sie umfassende Informationen über Materialzusammensetzungen und -eigenschaften bereitstellt. Dieses Materialinventar wird als wertvolles Wissen zur Verfügung gestellt was eine umweltfreundliche Bauweise auch durch Reduktion von Materialkomponenten und der Substitution von problematischen Anteilen fördert.
- Life Cycle Assessments
Die systematische Analyse der unmittelbaren Umweltauswirkungen eines Produktes wird als Tool künftig einen wichtigen Stellenwert einnehmen, um Produkte und Dienstleistungen entlang des gesamten Lebensweges anhand ihres Fußabdruckes zu bewerten.
Unsere Handlungsempfehlung
Je früher sich ein Unternehmen auf die wichtigsten Technologien und Trends einstellt und seine Handlungen entlang der Wertschöpfungskette danach ausrichtet, umso eher kann es seinen Erfolg positiv beeinflussen . Deshalb wird für Unternehmen aus der Holzbranche empfohlen, bereits die passenden Vorkehrungen zu treffen um keine völlig unerwarteten Entwicklungen befürchten zu müssen.
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