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Biochar – Innovation für nachhaltige Wertschöpfung

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Biochar (im weiteren Biokohle) wird als wichtiges Werkzeug in der „grünen Transformation“ gesehen. Bioeconomy Austria widmete sich dieses Jahr auch auf Wunsch des Netzwerks Intensiv diesem Thema und sammelte mittels einem Netzwerkrundruf und einem Webinar aktuelle Themen und Neuigkeiten auf diesem Gebiet.

Gemeinsam mit dem Greentech Cluster und dem Kompetenzzentrum BEST haben wir das Thema näher beleuchtet und für Sie in einer Broschüre zusammengefasst und einem interessierten Publikum präsentiert. Am 5. November 2024 folgten mehr als 40 Personen der Einladung zu HASSLACHER PREDING Holzindustrie GmbH, um über Potenziale und Hindernisse zu diskutieren. Den großen Durchbruch konnte Biokohle bislang noch nicht schaffen. Warum aber kann sich eine so vielversprechende Technologie nicht durchsetzen?

Eine Antwort liegt womöglich in der Verwertung und dem fehlenden Absatzmarkt. Pyrolyseanlagen lassen sich je nach Anforderungen kundenspezifisch anpassen, wobei es wichtig ist, alle Produkte bestmöglich zu nutzen.

Biokohle: Potenziale und Herausforderungen einer vielversprechenden Technologie

Neben Biokohle fallen auch flüssige und gasförmige Fraktionen an. Werden diese für Wärme- und Stromproduktion eingesetzt? Habe ich die Abnehmer dafür? Und vor allem, was passiert mit der Biokohle?  Es braucht ein passendes Geschäftsmodell entlang der Wertschöpfungskette, das es ermöglicht, einzelne Fraktionen wie den Feststoff Kohle wirtschaftlich in den Kreislauf und damit in Produkte zu integrieren. Um die Wertschöpfung in der Holzbranche zu halten, ist es notwendig, geeignete Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Biokohle ist ein Rohstoff, der weiterveredelt werden muss

Entweder kann man Biokohle  als eigenes Produkt verwerten oder die Abnahme durch Dritte muss gesichert sein. Der Absatzmarkt für Biokohle steckt noch in den Kinderschuhen. Aktuell ist das Einsatzgebiet überwiegend in der Landwirtschaft verankert, wo die finanziellen Mittel für Investitionen begrenzt sind. Händler berichten aber aus jüngster Zeit von stark steigenden Käufen durch die Metallindustrie. Die Defossilisierung unterschiedlichster Sektoren, wird die Nachfrage weiter steigen lassen.

Gerade die energetische Verwertung von Holz nimmt mengenmäßig am gesamten Holzverbrauch den größten Anteil ein. Mit der Pyrolyse von Holzreststoffen bietet sich die Möglichkeit, neben Energie auch einen weiteren Wertstoff aus dem Rohstoff Holz zu erhalten und die Wertschöpfung in der Holzbranche zu erhöhen. Der Umstieg auf Pyrolyseanlagen scheint prädestiniert und die Kaskade der Holzwertschöpfungskette um eine Stufe reicher. Damit dies gelingt, müssen wir uns selbst aktiv um mögliche Absatzmärkte und um wirtschaftlich interessante Anwendungen von Biokohle kümmern.

Nachtrag zur Diskussion:

Pyrolyse von biogenem Material in der EU-Taxonomie

Pyrolyse ist in der EU-Taxonomie nicht explizit als förderfähig („eligible“) aufgeführt, kann jedoch – abhängig von der spezifischen Anlagenkonfiguration – in andere förderfähige Aktivitäten integriert werden. So könnte eine Pyrolyseanlage etwa unter „Kraft-Wärme-Kopplung aus Bioenergie“ fallen, wenn sie Wärme zur Nutzung generiert. Auch weitere Anwendungsfelder, wie die Stahlproduktion unter Nutzung von Biokohle, könnten als „eligible“ gelten.

Interesse & mehr Informationen

Kilian Silberschneider, MSc
Bioökonomie & Kreislaufwirtschaft Holz
T: +43 316 587850 213
M: +43 664 167 40 45
E: silberschneider@holzcluster-steiermark.at

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