Gemeinsam mit 133 Gästen diskutierten wir in der Grazer Seifenfabrik aktuelle Forschungstrends und sorgten dabei für so manchen Aha-Effekt und brachte viele Fragestellungen aufs Tablet: Wie bauen und wohnen wir in 10 Jahren? Welche Möglichkeiten und Risiken ergeben sich durch den Klimawandel für die Holzwirtschaft? Wo besteht Handlungsbedarf und was können wir von Erfolgsgeschichten aus benachbarten Branchen lernen? Wo liegen unsere Alleinstellungsmerkmale und wie können wir den Zeitgeist und Phänomene wie Digitalisierung oder Automatisierung zu unserem Vorteil nutzen? Wie sehen intelligente Häuser aus und woran liegt der niedrige Holzbauanteil in Smart Cities?
Nach der Eröffnung durch LRin Barbara Eibinger-Miedl, proHolz Steiermark Obmann Paul Lang und Holzcluster-Aufsichtsratsvorsitzenden Richard Stralz, stellte Baumeister Harald Professner (Rhomberg Holding GmbH) gleich zu Beginn seiner Keynote die kontroversielle These auf, dass in Summe 40 % des weltweiten Co2 Aufkommens alleine durch die Bauwirtschaft verursacht wird.
Den Grund für den immensen Ressourcenverbrauch sieht der Baumeister vorrangig darin, dass aktuell immer noch so gebaut wird, wie vor 100 Jahren. Die Ressourceneffizienz scheitert also am permanenten Bau von Prototypen. Der Bauprozess ist aktuell fragmentiert, altmodisch und mit zu vielen Akteuren besetzt, konstatiert Professner.
Harald Professner plädiert in seinem aufrüttelnden Vortrag stattdessen für die Optimierung der Prozesse, die Fertigstellung der Planung bereits vor Baubeginn und den verstärkten Ausbau der Vorfertigung im Werk. Gelingt dies, könnte künftig auch ein fünfköpfiges Team einen 7-Geschosser bauen. Dass dies gerade in Zeiten des tiefgreifenden Fachkräftemangels eine verlockende Aussicht ist, versteht sich von selbst.
In der anschließenden Podiumsdiskussion zwischen Harald Professner (Rhomberg Holding), Gerhard Schickhofer (holz.bau forschungs gmbh), Stefan Brugger (Technische Universität Graz) und Thomas Gimpel (LEAN MC) beleuchteten wir die Positionen von Wissenschaft, Bau und Architektur zum Thema Holzbau der Zukunft.
Während Schickhofer für die nächsten Jahre die Erforschung und Verwendung alternativer Holzarten, wie beispielsweise der Birke, im Vordergrund sieht, fordert Stefan Brugger, Universitätsassistent von Holzbauprofessor Tom Kaden, endlich eine Öffnung des Holzbaus für Planer. Aktuell verfügen nur wenige Architekturbüros über die geforderten Referenzen. Dieser Meinung schließt sich auch Harald Professner an. Thomas Gimpel wittert gerade im branchenübergreifenden Denken eine wertvolle Chance für die Branche. Der Holzbau ist längst kein Trend mehr, sondern bereits fest im Bau verankert, so das einhellige Credo unserer Diskutanden.
Durch neue Erkenntnisse inspiriert, luden wir nach dem vielversprechenden Ausblick auf das Holzclusterjahr 2020 zum Ausklang bei heimischen Köstlichkeiten. Begleitend informierten untere Partnerunternehmen FH Joanneum, TU Graz, WoodC.A.R., Karl Franzens Universität Graz, holz.bau forschungs gmbh, LEAN MC, ZMP und Mutamo unter dem Motto #Holzcluster vernetzt #Innovation mit #Traditionsunternehmen.
„Bitte Platz nehmen!“ hieß es im hölzernen Busmodul unseres k-Projekts WoodC.A.R.
Im Ausstellungsbereich mit dabei war auch Mutamo, die unser Holzcluster-Give Away fertigen. 2016 matchten wir sie im Rahmen unseres ersten Designwettbewerbs, 2019 launchen sie im Rahmen von Spitzen!Leistung Holz ihre eigene Plattform: Benjamin Pernthaler und Markus Tragner stehen für nachhaltige Materialien, einzigartige Designs und faire Preise. Der praktische hölzerne Topfuntersetzer verlinkt sich mittels Magneten mit Töpfen oder Pfannen und ist ein Vorzeigebeispiel für die gelungene Vernetzung von Holz- und Kreativwirtschaft.
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