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Interview: Speakerin Sonja Geier über holzbasierte Bioökonomie

Der diesjährige Clusterempfang steht im Zeichen der Bioökonomie. Die Keynote-Speakerin gibt erste Einblicke.
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Wir haben uns bereits im Vorfeld des diesjährigen Holz-Clusterempfangs mit Keynote Speakerin Dr.-Ing. Sonja Geier über eine holzbasierte Bioökonomie unterhalten und dabei ein spannendes Fachinterview geführt.

Sonja Geier

Sonja Geier ist stv. Leiterin des Kompetenzzentrums Typologie & Planung in Architektur (CCTP) an der Hochschule Luzern. Sie forscht zum vorgefertigten Holzbau an den Schnittstellen zur Digitalisierung, Wertschöpfungskette Wald-Holz und der Kreislaufwirtschaft.

Circular Wood – Paradigmenwechsel für den Holzbau!

Die verfügbare Biomasse aus dem Wald bietet ein großes Potenzial zur nachhaltigen Transformation unserer Wirtschaft. Einerseits gilt es aber die Umsetzung voranzutreiben. Andererseits ist die Verwendung von Biomasse per se noch nicht nachhaltig. Aufgrund der endlichen Ressourcenverfügbarkeit ist es auch unabdingbar, Biomasse längerfristig im Kreislauf zu führen. Forschung und Wirtschaft sind dabei gefordert. Innovative Konzepte müssen entwickelt und umgesetzt werden.

Holz hat in der öffentlichen Wahrnehmung beim Thema Nachhaltigkeit in der Regel Vorschusslorbeeren. Doch wie sehen Sie die aktuelle Situation in der Umsetzung, wenn es um Kreislaufwirtschaft im Bausektor und die holzbasierte Bioökonomie geht?
Sonja Geier:
Die Transformation hin zu einer biobasierten Wirtschaft und der steigende Bedarf wird eine Veränderung der klassischen Wertschöpfungsketten bringen. Auch wenn Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, werden Mehrfach- und Kaskadennutzungen unausweichlich sein. Vor dem Hintergrund zukünftiger Nutzungskonkurrenzen müssen Wald- und Holzwirtschaft zukünftig integral betrachtet werden.

Wie schätzen Sie den Green Deal und dessen Auswirkungen auf Akteure der Holzbranche ein? In welcher Verbindung steht das Projekt „Circular Wood“ dazu?
Sonja Geier: Mit dem European Green Deal und der EU-Taxonomie werden Wirtschaft und Finanzmarkt zu nachhaltigen Handeln und nachhaltigen Innovationen verpflichtet. Wird eine CO2-Bilanzierung für Gebäude verpflichtend, wird Holz als Baustoff und das Prinzip des zirkulären Bauens weiter an Bedeutung gewinnen. circularWOOD hat dazu den notwendigen Handlungsbedarf der Politik und den Forschungs- und Entwicklungsbedarf untersucht.

Sie sprechen von einem Paradigmenwechsel im Holzbau. Von welchen Paradigmen müssen wir uns verabschieden? Und was erwartet unsere Gäste bei Ihrer Keynote?
Sonja Geier:
Der vorgefertigte Holzbau hat durch seine Elementierung und der damit verbundenen Logik der Fügung von großformatigen Bauteilen gute Voraussetzungen kreislauffähiges Bauen zu etablieren. Die Einordnung von Holz als nachwachsender Rohstoff ist aber oft noch Grund dafür, an seine unendliche Verfügbarbarkeit zu glauben. Der Blick auf unsere Wälder zeigt aber, dass wir von diesem Glauben Abschied nehmen müssen.

In meiner Keynote werde ich Praxisbeispiele zeigen, die das Potenzial für die Kreislaufwirtschaft im Holzbau illustrieren. Ich werde aber auch zeigen, woran wir in Zukunft arbeiten müssen.

Interesse geweckt?

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme bei unseren Veranstaltungen:

03.10.2023,  Schloss Vasoldsberg

12:30 – 16:30 Uhr Clusterpartner-Forum: Bioökonomie im Holznetzwerk
17:00 Uhr Holz-Clusterempfang: Circular Wood – Paradigmenwechsel für den Holzbau!

Sie wollen weitere Informationen?
Melden Sie sich bei uns!

Kilian Silberschneider, MSc
Bioökonomie & Kreislaufwirtschaft Holz

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