Ein bekanntes Problem in diesem Zusammenhang schildert Projektleiter Philipp Assinger so: Berufserfahrung oder bestimmte Kompetenzen, wie zum Beispiel Ausdrucksfähigkeit, Einsatzbereitschaft oder Verantwortungsbewusstsein, sind sehr wichtig, lassen sich aber kaum angemessen in Zeugnissen abbilden. „Solche Fähigkeiten eignet man sich meist durch zielgerichtete Tätigkeiten am Arbeitsplatz an, also durch learning by doing“, führt Assinger aus. Der Forscher macht sich deshalb dafür stark, dieses informelle Lernen, das oft beiläufig und unbewusst geschieht, sichtbar und formalisierbar zu machen. Zum Beispiel in betrieblichen Bestätigungen, Lern-Zertifikaten oder beruflichen Qualifikationen. „Das stärkt sowohl ArbeitnehmerInnen in ihrer beruflichen Entwicklung als auch Betriebe beim Umgang mit dem Arbeits- und Fachkräfteproblem“, unterstreicht der Berufsbildungswissenschafter.
Das Forschungsteam hat daher ein Kompetenzvalidierungsverfahren entwickelt, das besonders für Klein- und Mittebetriebe geeignet ist. Philipp Assinger erklärt: „Betriebe können mit diesem Tool die Kompetenzen und die Entwicklungsbereitschaft ihrer MitarbeiterInnen identifizieren, dokumentieren, evaluieren und weiterentwickeln. Und zwar unabhängig davon, ob das Lernen in der formalen Ausbildung, der non-formalen Weiterbildung oder direkt am Arbeitsplatz passiert.“