Dass auch bewirtschaftete Wälder wertvolle Lebensräume sind, zeigt nun eine in Europa einzigartige Studie im steirischen Mürztal. Im Lehrforst der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl wurden zwischen 2019 und 2024 mehr als 3.000 Arten dokumentiert – darunter zahlreiche Rote-Liste-Arten, endemische Arten und sogar wissenschaftliche Erstnachweise für die Steiermark.
Ein Forschungshighlight ist die Pionierforschung in den Baumkronen, einem bislang kaum untersuchten Lebensraum. „Dieses Projekt ist ein Leuchtturm der Biodiversitätsforschung mit eu-ropaweitem Pioniercharakter“, betont Mag. Dr. Christian Komposch, einer der wissenschaftlichen Leiter.
Beispielhafte Entdeckungen:
- Erstnachweis für die Steiermark: Mährischer Asselfresser (Dysdera moravica).
- Kleines Comeback mit großer Bedeutung: Pichler Scherenspringer (Chthonius pusillus) – nach 80 Jahren wiederentdeckt.
- Endemiten: Höhlen-Baldachinspinnen (Troglohyphantes noricus & T. subalpinus) – weltweit nur in den Ostalpen vorkommend.