Durch Cross-Innovation forciert WoodC.A.R. gezielt neue Anwendungsgebiete für unseren Rohstoff und trägt so nachhaltig zur Stärkung der heimischen Holz- und Mobilitätsbranche bei. Gerade die Erarbeitung von Knowhow im Bereich der virtuellen Berechnungsmethoden erschließt zahlreiche innovative Einsatzbereiche für unseren Werkstoff. Mithilfe des Einsatzes neuer Simulationsmethoden lassen sich die Produktentwicklungsprozesse künftig enorm beschleunigen.
Veränderte Rahmenbedingungen und strategische Zielsetzungen im Mobilitätsbereich, wie etwa die CO2-Bilanz, Elektromobilität oder auch der Versuch einer Gewichtsreduktion, erfordern neue Fahrzeugkonzepte.
Umdenken
Umdenken bedeutet im selben Atemzug auch die Erweiterung der bisher eingesetzten Materialien, denn Holzwerkstoffe richtig eingesetzt sind leichte Hochleistungsmaterialien, die eine wertvolle Erweiterung für den Mobilitätssektor der Zukunft darstellen. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wieviel Potenzial in der neuen Holzklasse steckt!
Im Rahmen des Forschungsprojekts „WoodC.A.R.“ erarbeitet das Projektteam in Weiz die Grundlagen für den großflächigeren Einsatz von Holz in zukünftigen Fahrzeugen. Ansätze, Holz in Autos einzusetzen, gibt es bereits seit vielen Jahrzehnten. So wird unser nachwachsender Rohstoff etwa in Luxusautos verbaut, dort allerdings eher als dekoratives Element, nicht jedoch als Werkstoff für Strukturbauteile.
Computersimulation
Das liegt auch daran, dass die Automobilindustrie den Werkstoff gerade erst kennenlernt. Das Verhalten von Holz muss demnach genauso vorausberechenbar werden, wie das bei Teilen aus Metall oder Verbundstoffen bereits der Fall ist. Die Projektpartner von WoodC.A.R. arbeiten daher an Computersimulationen, die es Autobauern erlauben, den Einsatz von Holz virtuell darzustellen.
Mittels Cross_Innovation forciert WoodC.A.R. gezielt neue Anwendungsgebiete und trägt nachhaltig zur Stärkung der heimischen Holz- und Fahrzeugbranche bei. Die Nutzung der Synergien zwischen den beiden Branchen führen zu nachhaltigen und CO2-reduzierenden Lösungsvorschlägen für den gesamten Mobilitätssektor.
Kostenreduktion
Die Berechenbarkeit des Leichtbaumaterials Holz stellt eine essentielle Erweiterung für die Holztechnologie dar. Computergestützte Entwicklungsprozesse führen nachweislich zur Verkürzung von Innovationszyklen und drastischen Kostenreduktionen. Dies erschließt neue Märkte und sichert den nötigen Entwicklungsvorsprung für bestehende Produkte.
Das Konsortium unter der Leitung des Innovationszentrums W.E.I.Z. besteht aus zahlreichen Partnern: Auf Industrieseite finden sich unter anderem der Parketthersteller Weitzer Parkett oder das Ingenieurbüro Steiner wie auch der Automobil-Zulieferbetrieb Magna Steyr, die MAN Truck & Bus AG oder der Volkswagen Konzern.
Zu den Partnern auf wissenschaftlicher Seite zählen die Universität für Bodenkultur in Wien, die TU Graz, die Karl-Franzens-Universität Graz, die FH Joanneum oder das Grazer Forschungszentrum „Virtual Vehicle“.
Die wissenschaftliche Leitung haben Doz. Ulrich Müller, BoKu, Thomas Jost, ViF und Florian Feist, VSI TU Graz. Das Projekt hat ein Forschungsvolumen von 5 Millionen Euro und wird vom Bund (1,5 Millionen Euro) und von den Ländern Steiermark (702.000 Euro) und Tirol (48.000 Euro) finanziell unterstützt.
„Im Sinne einer gesamtheitlichen CO2 Betrachtung ist es unumgänglich, den Einsatz von Holz im Bereich Fahrzeugstruktur näher zu untersuchen.“