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Interview: Albin Kälin über Cradle to Cradle®

Albin Kälin, Vortragender bei unsere Veranstaltung, gibt erste Antworten darauf, was sie beim Thema Kreislaufwirtschaft erwartet.

Forst
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Industrie
Branchenübergreifend
Nachhaltiges Wirtschaften und ressourcenschonendes Agieren sind die Schlagworte für zeitgemäße Unternehmensstrategien. Lineares Denken wird immer öfter vom zirkulären Geist eingeholt und verändert die Art und Weise wie Unternehmen funktionieren.

Interview

Albin Kälin ist Gründer und Geschäftsführer der 2009 gegründeten EPEA Switzerland GmbH (Environmental Protection Encouragement Agency). Diese unterstützt Unternehmen in verschiedenen Tätigkeitsbereichen bei der Entwicklung und Umsetzung von Cradle to Cradle ® Konzepten.

Das Cradle to Cradle ® Konzept wurde bereits in den 90er Jahren entwickelt – warum gewinnt dieses Thema wieder an Aktualität?
Albin Kälin:
Der Zeitgeist ist nun in der Gesellschaft angekommen. Ein entscheidender Anstoß dafür war unter anderem auch der Green Deal der Europäischen Union. Dieser umfasst einen Aktionsplan zur Förderung einer effizienteren Ressourcennutzung durch den Übergang zu einer sauberen und kreislauforientierten Wirtschaft und zur Wiederherstellung der Biodiversität und zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung. Jetzt gibt es kein Zurück mehr!

Stand 2014 hatten mehr als 150 Unternehmen über 400 Produkte nach den Kriterien von Cradle to Cradle auf dem Markt gebracht. Können Sie aktuelle prominente Cradle-to-Cradle Beispiele aus anderen Branchen nennen?
Albin Kälin:
Werner & Mertz (bekannt durch Frosch, Reinigungsmittel) überdenkt beispielsweise weitreichend ihre vorwiegend linearen Systeme und versuchen Sie für die Kreislaufwirtschaft neu zu strukturieren. Ein Ergebnis daraus war ein recycelbarer Beutel ihrer Produkte. Im Rahmen dieser entwickelten Initiative wurden bereits 385 Millionen Flaschen aus Altplastik in den Handel zurückgeführt.
Wolford ist das „weltweit erste Unternehmen aus der Bekleidungs- und Textilindustrie, das von Cradle to Cradle Certified zweimal GOLD-zertifiziert wurde“, zudem hat Wolford den Kreislauf sowohl für den biologischen als auch den technischen Lebenszyklus erfolgreich geschlossen. Dies kann als Beispiel für veritable Kreislaufwirtschaft im Sinne des Kreislaufwirtschaftskonzepts und des Masterpiece-Projekts der EPEA Schweiz betrachtet werden.

Wie kann das Prinzip in der Holzindustrie Anwendung finden?
Albin Kälin:
Holz ist per se ein natürliches Material, wir müssen dafür sorgen, dass es aufgrund unserer Verarbeitungsschritte im technischen Kreislauf nicht toxisch wird und weiterhin in seinem Lebenszyklus uneingeschränkt einsatzfähig bleibt – nur so kann der Kreislauf entstehen.

Was erwartet die Teilnehmer bei Ihrem Vortrag?
Albin Kälin:
Wir werden versuchen, die Erkenntnisse, die wir als EPEA Switzerland, in verschiedenen Projekten gesammelt haben, in die Holzwirtschaft zu übertragen. Produkte müssen – unabhängig von ihrem Rohstoff – kreislauffähig werden.

Interesse an Cradle to Cradle® geweckt?

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme bei unserer Online-Veranstaltung:

Cradle to Cradle – Angewandte Kreislaufwirtschaft

Termin: Dienstag 13. April 2021
Uhrzeit: 15:00 – 16:30 Uhr
Ort: Online Zoom, kostenlos

Anmeldung

Diese Veranstaltung findet in Kooperation statt:
 

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