Mit über 100 Teilnehmenden Waldbesitzer:innen diskutierten Tobias Stern, Universitätsprofessor an der Universität Graz, Alexander Pinter, Geschäftsführer des Holzcluster Steiermark und Bernd Poinsitt, Geschäftsführer des Waldverbandes Steiermark, die zentrale Frage: Wie können Kleinwaldbesitzer:innen von einer Waldbewirtschaftung profitieren, die nicht nur auf die Holzproduktion, sondern auch auf andere Ökosystemleistungen, wie den Erhalt der Biodiversität und eine langfristige Kohlenstoffstabilität, ausgerichtet ist? Das Alpine Space-Projekt „Forest EcoValue“ versucht, auf experimenteller Basis eine Antwort auf diese Frage zu finden.
Nach einer kurzen Vorstellung des Projekts und des transnationalen Netzwerks der Living Labs präsentierte Tobias Stern das Konzept des steirischen Living Labs – eine umgekehrte Auktion für Biodiversität und Kohlenstoffspeicherung. Alle steirischen Waldbesitzer:innen sind eingeladen, sich mit Projekten zur Totholzförderung (Biodiversität) oder zur Umwandlung von sekundären Fichtenforsten in naturnahe Mischwälder (Kohlenstoffspeicherung) zu bewerben und dafür einen Antrag zur finanziellen Abgeltung einzureichen. Die Reihung und damit die Auswahl der förderfähigen Projekte erfolgt anhand eines von der Universität Graz entwickelten Bewertungssystems unter Berücksichtigung der ökologischen Wirkung, der sozialen Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Effizienz. Zur Finanzierung des Pilotversuchs konnte die Raiffeisen Landesbank Steiermark als wertvoller Partner gewonnen werden.