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Der Markt wächst – und das Haus gleich mit

Die Commod-House GmbH hat sich auf den Bau von individuellen Holzmodulhäusern spezialisiert. Das Ziel ist die europäische Marktführerschaft, aktuell liegt der Fokus auf Frankreich.
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„Wir entwickeln und planen Holzmodulhäuser auf ökologischer und individueller Basis. Wir bauen keine Häuser von der Stange.“ So beschreibt Architektin Michaela Maresch das Konzept der Commod-House GmbH, die sie 2012 zusammen mit Kollegen Gerald Brencic in Graz ins Leben rief. Das Unternehmen besteht heute aus einem elfköpfigen Team aus ArchitektInnen, BauingenieurInnen, StatikerInnen, FacharbeiterInnen und HandwerksmeisterInnen und, wie Maresch sagt, „kreativen Köpfen“. Das Unternehmen hat sich auf den Bau von „mitwachsenden“ Modulhäusern spezialisiert. Die Internationalisierung wurde u. a. durch die Förderungsaktion Welt!Markt der SFG unterstützt.

Wohnbedürfnisse im Wandel

 

Richtig gelesen, es geht um Häuser, die mitwachsen. Das sei das Konzept der gegenwärtigen Wohnbedürfnisse, wie Maresch erklärt:

„Man hat Zeit seines Lebens immer unterschiedlichen Bedarf was das Wohnen angeht. Früher war es so, dass man einmal im Leben baut – und dann baut man groß. Wenn die Kinder erwachsen sind und ausziehen, bleibt man mit einem großen Haus zurück, das es zu beheizen und zu bewirtschaften gilt. Das kann zur Belastung werden. Die Idee war also, nur so viele Ressourcen zu verbrauchen, wie man wirklich braucht. So stellt man sich etwa als 20-Jähriger ein 50 Quadratmeterhaus hin, wenn man dann eine Familie gründet erweitert man auf 150 Quadratmeter und wenn die Kinder dann eines Tages weg sind, können sie ihr Zimmer quasi gleich mitnehmen und selbst ein Wohnprojekt realisieren. Kommen KundInnen zu uns, klären wir ab, welche Wachstumsmöglichkeiten sie sich bei ihrem Haus vorstellen, besprechen aber auch, wie ein möglicher Rückbau aussehen könnte. Über allem steht die Nachhaltigkeit des Projekts, man hat keine Leerstände. Möglich ist es auch, die Hälfte des Hauses zu verkaufen und mit diesem auf Reisen zu gehen, sich etwa einen Grund am Meer zu kaufen und dort sein Domizil zu verwirklichen.“

Fazit

 

Mit Commod-House-Modulhäusern spart man nicht nur Bodenressourcen, sondern auch Zeit und Geld. Denn: Die Produktion dauert nur drei Monate, die Montage ist innerhalb weniger Stunden realisierbar. Von der Planung bis zur Aufstellung des Hauses vergeht in der Regel ein Jahr, die Mindestquadratmeterzahl beträgt 25. Am Grundstück selbst wird mit Schraubfundamenten gearbeitet, der Aufbau ist in maximal sechs Stunden erledigt. „Worauf zu achten ist ist, dass es eine geeignete Zufahrt gibt, sowie die Möglichkeit, einen mobilen Baukran aufzustellen. Dank der individuellen Bauausführungen gleicht kein Haus dem anderen. Gefertigt werden die Teile übrigens in einem eigenen Werk in der Nähe von Maribor, in dem Temperatur und Luftfeuchtigkeit immer gleich bleiben“, so Maresch. „Man hat dabei eine wesentlich höhere Qualitätskontrolle als auf herkömmlichen Baustellen, wo man von den täglichen Wetter- und Ortsgegebenheiten abhängig ist.“ Die angesprochene Qualität des Baustoffs und letzten Endes die des Hauses ist demnach entsprechend gut. Österreichweit konnten bisher über 100 Projekte des Grazer Unternehmens realisiert werden.

Was ebenso nicht zu kurz kommen darf, ist die Einbeziehung der Kundin und des Kunden in den Bauprozess selbst. Maresch: „Der Kunde gibt nicht nur die individuellen Bauwünsche vor, er ist auch stets über den Status des Hauses informiert.“ Etwas besonderes hat sie sich diesbezüglich vor kurzem ausgedacht bzw. konzipiert: die „My-Commod-App“. „Hier können KundInnen jederzeit nachschauen, wie weit der Bau ist, ohne deswegen direkt mit uns per Mail oder ähnlichem in Kontakt treten zu müssen.“ Und Maresch ergänzt: „Was unsere KundInnen für Commod-House eint, ist ihr hoher Anspruch an Architektur sowie die zuvor angesprochene Individualität.“

(c) nussbaumerphotography.com

Expertise-Export nach Frankreich

 

Und diese Komponenten lassen sich wirtschaftlich auch gut expandieren. Im Juli 2023 wurde eine Zweigniederlassung bzw. Tochtergesellschaft in Paris eröffnet. Hier in Frankreich Marktführer zu werden, ist das erklärte Ziel. „Es hat sich gezeigt, dass der Wunsch nach ökologischem Bau in Frankreich jetzt so richtig im Kommen ist, dass es aber keine Expertise im Holzbau gibt und auch das Angebot fehlt. Hinzu kommt, dass sehr großer Wert auf Architektur gelegt wird. Unsere Schwerpunkte und das französische Interesse haben daher ideal zusammengepasst. Natürlich sind wir noch im Aufbauprozess, aber die Entwicklung läuft sehr gut“, sagt Maresch. Bis 2025 wird beim Markt für modulares Bauen in Frankreich ein jährliches Wachstum von vier Prozent erwartet. Um die französischen Kunden in deren Sprache ansprechen zu können, sollen sämtliche Commod-House-Marketingmaterialien ins Französische übersetzt werden, das umfasst etwa Homestories oder Erklärvideos.

Zielmärkte Europaweit

 

Doch nicht nur die Grande Nation ist ein Zielmarkt der Commod-House GmbH: „Jede Menge Anfragen erreichen uns aus Deutschland, aber auch in Portugal und Italien verzeichnen wir großes Interesse“, berichtet Maresch. Langfristiges Ziel:  Marktführerschaft europaweit im Bereich Holzmodulhäuser.

(c) CommodHouse

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